Internationale Wochen gegen Rassismus

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus präsentierte der VfB Oldenburg gemeinsam mit seinen Fans vor dem Spiel gegen den SV Wilhelmshaven eine neue Anti – Rassismus Bande. Die Aktion knüpft an vorherige Aktionen an und ist Bestandteil des Maßnahmekatalogs gegen Rassismus und rechte Gewalt, der im letzten Jahr vom Verein in Zusammenarbeit mit den Fangruppen erstellt wurde. Präsentation_Bande

 

Anlass der Internationalen Wochen gegen Rassismus ist der Internationale Tag gegen Rassismus, der auf den 21. März datiert ist. In Deutschland werden die Aktivitäten rund um die Internationale Woche gegen Rassismus seit Mitte der 1990er Jahre vom Interkulturellen Rat koordiniert. Rund um dieses Datum beteiligen sich bundesweit Initiativen und Organisationen um ein gemeinsames Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Veranstalter vor Ort sind Sportvereine, Gewerkschaften, Betriebe, Religionsgemeinschaften, Bürgerinitiativen, Migrantenselbstorganisationen, Schulen und Volkshochschulen. Botschafter der diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus ist der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball Bundes (DFB) Theo Zwanziger.

Leonard Hirschtick

In der letzten Ausgabe des 11Freunde Magazins befand sich die empfehlenswerte Sonderbeilage „Verlorene Helden“ ,  in der die Vertreibung der Juden aus dem deutschen Fußball während des Nationalsozialismus thematisiert wurde. Darin sind wir auf den Fußballspieler Leonard Hirschtick aufmerksam geworden.

Leonard Hirschtick wurde am 26. März 1885 in Hannover geboren und spielte in den 1920er Jahren für den VfB Oldenburg. Nach der Machtübernahme durch die Nazis, welche im damaligen Großherzogtum bereits im Jahr 1932 erfolgte, forderten einige Vereinsmitglieder, darunter viele christliche Geschäftsleute, den Ausschluss des Spielers aus der Mannschaft. Dies führte zu einer hitzigen Debatte innerhalb des Vereins bishin zu körperlichen Auseinandersetzungen. Da sich der damalige Vereinspräsident vom VfB für Hirschtick aussprach, konnte dieser zunächst weiter für den VfB Oldenburg spielen. Unbekannt bleibt jedoch, wann und wie Leonard Hirschtick nach dem Jahr 1933 aus dem VfB ausgeschlossen wurde und wie sein weiteres Leben verlief.

Weitere Recherchen von uns haben ergeben, dass Leonard Hirschtick in Delmenhorst wohnhaft gewesen ist. Er hatte einen Bruder namens Isaak Hirschtick, der in Bremen lebte. Leonard Hirschtick emigirierte am 24. April 1936 in die Niederlande. In den Niederlanden wurde er in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork inhaftiert. Das Lager war eines der beiden von den nationalsozialistischen Besatzern in den Niederlanden eingerichteten zentralen Sammellager für die Deportation niederländischer und sich in den Niederlanden aufhaltender deutscher Juden in andere Konzentrations-und Vernichtungslager. Am 24. August 1943 wurde Hirschtick voraussichtlich nach Auswitz deportiert, wo er kurz darauf am 27. August 1943 für tot erklärt wurde.

Es ist uns sehr daran gelegen, näheres über das Leben von Leonard Hirschtick und über die Rolle des VfB Oldenburg im Nationalsozialismus in Erfarhung zu bringen. Wir möchten deshalb an dieser Stelle alle Interessierte (insbesondere Zeitzeug_innen und Historiker_innen) darum bitten, uns bei unserem Vorhaben zu unterstützten.

 

Kontakt: info@vfbfueralle.de

 

Quellen:

http://www.11freunde.de/artikel/zum-download-ueber-die-vertreibung-der-juden-aus-dem-deutschen-fussball

http://www.online-ofb.de/namelist.php?ofb=juden_nw&ort=Auschwitz%20%28KZ%29&e=tod&sort_by=zuname&lang=de

http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html.de

http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=juden_nw&ID=I2015&nachname=HIRSCHTICK&lang=de

 

Denkansätze

2 Jahre VfB für Alle. Zeit zurück zu blicken und die bisherige Arbeit des Vereins (kritisch) zu reflektieren.

Welche Aktivitäten des Vereins liefen gut, welche weniger? Wen konnten wir durch unsere Arbeit erreichen und wen nicht? Welche gesellschaftspolitischen Ansprüche stellen wir an uns selbst und was erwarten wir diesbezüglich von anderen VfB Fans? Wie politisch wollen wir als Verein sein? Welchen Stellenwert hat unser Verein beim VfB Oldenburg und welchen innnerhalb der Oldenburger Öffentlichkeit? Von wem wurden bzw. werden wir wahr genommen? Und inwiefern wird unsere Arbeit von anderen in Anspruch genommen?

Mit diesen und hoffentlich vielen anderen Fragen wollen wir uns  gemeinsam mit allen Interessierten einen Nachmittag lang auseinandersetzen. Wir möchten Sie hiermit herzlich dazu einladen, am 26. Januar um 14 Uhr im Fanprojekt vorbeizuschauen und mit uns ins Gespräch zu kommen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback und auf einen interessanten und  bereichernden Nachmittag im Fanprojekt!

Ausstellung: Alte und neue Nazis in Oldenburg

Am 13. De­zember um 15.​00 Uhr er­öff­net das Bünd­nis gegen Rechts in Ol­den­burg die Aus­stel­lung »Alte und Neue Nazis in Ol­den­burg« in den Räum­lich­kei­ten von IBIS (Klävemannstr. 16)

In der Aus­stel­lung wer­den un­ter­schied­lichs­te As­pek­te und Er­schei­nungs­for­men von Neo­fa­schis­mus be­leuch­tet. Dabei wird Bezug auf die his­to­ri­sche Ent­wick­lung des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus An­fang der 30er Jahre in Ol­den­burg ge­nom­men. Die Ge­schich­te, Stra­te­gie und Ideo­lo­gie der NPD bun­des­weit, im Ol­den­bur­ger Stadt­rat und dar­über hin­aus wird ge­zeigt. Wei­te­re As­pek­te sind die ak­tu­el­len Ak­ti­vi­tä­ten und Ge­walt­ta­ten in und um Ol­den­burg, die von Neo­na­zis be­gan­gen wur­den. Wei­ter­hin wird in der Aus­stel­lung der Zu­sam­men­hang von Nazis und Fuß­ball auf­ge­zeigt und es wer­den prä­ven­ti­ve Tipps für Si­tua­tio­nen mit Neo­na­zis ge­ge­ben. Durch die Aus­stel­lung sol­len das Be­wusst­sein und die Sen­si­bi­li­tät der Be­su­cher_in­nen ge­stärkt wer­den. Neo­na­zis­ti­sches Vo­ka­bu­lar, na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ideo­lo­gie­frag­men­te und bei Neo­na­zis be­lieb­te The­men sol­len früh­zei­tig er­kannt und be­wer­tet wer­den kön­nen

Um möglichst viele Menschen auf diese Thematiken aufmerksam machen zu können, ist die Ausstellung so konzipiert, dass sie mobil, leicht transportierbar und schnell auf- und abbaubar ist. Mit vielen Fotos ist die Ausstellung interessant gestaltet. Die Ausstellung kann an Schulen, Jugendzentren und an andere Interessierte verliehen werden.

Bei Interesse an der Ausstellung können Sie eine Email an olgegenrechts@gmail.com schicken.

Weitere Informationen über die Ausstellung erhalten Sie hier: http://ausstellung.blogsport.de/