Mit einer Choreografie wurde heute dem jüdischen Fußballspieler Leonard Moses Hirschtick gedacht, der vor 75 Jahren in Auschwitz ermordet wurde.
Leonard Moses Hirschtick wurde am 26. März 1885 in Delmenhorst geboren und spielte bereits 1914 in der Mannschaft von Germania Oldenburg. Er war Gründungsmitglied des VfB Oldenburg und bestritt viele Spiele für die Blau-Weißen. Anlässlich des 25. Stiftungsfestes des VfB Oldenburg am 10. Juni 1932 wurde eine Ehrennadel gestiftet und an Leo Hirschtick verliehen. Bereits 1932 übernehmen die Nazis im Freistaat Oldenburg die Macht. Die Auswirkungen zeigten sich schnell. Ein Oldenburger Zeutzeuge erinnert sich:
“Als die völkische Gesinnung aufkam, wollten einige Vereinsmitglieder, darunter auffallend viele christliche Geschäftsleute aus der Innenstadt Hirschtick aus der 1. Mannschaft ausschließen. Es kam zu einer hitzigen Debatte mit dem damaligen Vereunsvorsitzenden, der sich energisch für den Juden als Mensch und Spieler einsetzte. Nachdem ein Kaufmann zu pöbeln begonnen hatte, wurde die Auseinandersetzung durch einen handfesten Schlagabtausch zu Ende geführt. Der Leiter des Sportvereins erwies sich als stärker und setzte seinen Willen-aucg auf dem grünen Rasen- noch für einige Zeit durch, so dass Hirschtick in der Mannschaft verbleiben konnte.”
Leonard Hirschtick emigrierte am 24. April 1936 in die Niederlande. Dort wurde er später in das polizeiliche Durchgangslager Westerbork inhaftiert. Das Lager war eines der beiden, von den nationalsozialistischen Besatzern in den Niederlanden eingerichteteten zentralen Sammellager für die Deportation niederländischer und sich in den Niederlanden aufhaltender deutscher Juden in andere Konzentrations- und Vernichtungslager. Am 24. August 1943 wurde Hirschtick nach Auschwitz deportiert, wo er kurz darauf am 27. August 1943 für tot erklärt wurde.
Bildquelle:www.fupa.net
Historisches Hirschtick Bild: Oldenburger Medienarchiv/Werkstattfilm e.V.