Vorgestellt: Nils Wach

Kürzlich haben wir euch  mit Greta Prätsch die Mitarbeiterin des neuen Fanprojektes vorgestellt. Seit dem 01. Juni wird die Arbeit des Fanprojektes ergänzt durch Nils Wach, den wir euch an dieser Stelle ebenfalls vorstellen möchten.

Moin Nils!Wach_Nils-Frederik Wir freuen uns, dich als Mitarbeiter des neuen Fanprojektes bei uns willkommen zu heißen. Auch dir möchten wir die Möglichkeit geben, dich den anderen VfB Fans vorzustellen. Erzähl uns mal ein bisschen über dich…

 

Mein Name ist Nils Wach, ich bin 27 Jahre alt und habe Pädagogik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg studiert. Im Fanprojekt der Stadt Oldenburg arbeite ich jetzt seit dem 1. Juni 2019 und freue mich auf unsere zukünftige Zusammenarbeit.

 

 

Was hat dich dazu motiviert, dich auf die Stelle zu bewerben und welche Bezüge hast du zum VfB Oldenburg?

 

Ich wollte mich beruflich verändern und habe die Stellenanzeige für das Fanprojekt zufällig im Internet gefunden. Ich war sofort davon begeistert und habe meine Bewerbung direkt fertig gemacht und abgeschickt. Da ich selber in meiner Freizeit fußballbegeistert bin und mich im Studium in meiner Bachelorarbeit mit dem Thema Fußball und Sozialarbeit befasst habe, habe ich hier eine gute Möglichkeit gesehen, mein Hobby mit dem Beruf zu verbinden.

 

Mit dem VfB bin ich als gebürtiger Oldenburger und Fußballfan immer wieder in Kontakt gekommen. Als Kind war ich ein paar Mal mit meinem Vater im Stadion beim VfB Oldenburg. Mein erstes Fußballspiel in einem Stadion war wie soll es anders sein, beim VfB Oldenburg. Diesen Besuch werde ich nie vergessen. Außerdem war mein Vater mit seinem Bruder früher regelmäßig in der „Hölle des Nordens“ in Donnerschwee und hat den VfB unterstützt. Aus dieser Zeit haben sie mir so manche spannende Geschichte erzählt, die mich bis heute beeindrucken und faszinieren.

 

 

Was sind zukünftig deine Aufgaben und was hast du dir bis Ende des Jahres vorgenommen?

 

Da wir mit dem Fanprojekt noch am Anfang stehen, geht es erstmal darum, einen Einblick in die Fan- und Ultraszene zu bekommen. Dadurch wollen wir eine Basis für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit schaffen. Wir werden die Fans bei den Heim- und Auswärtsspielen begleiten und werden dabei immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen haben. Zudem sind wir noch dabei, uns weiter mit verschiedenen Institutionen zu vernetzen, um auf das Fanprojekt aufmerksam zu machen. Zu anderen Fanprojekten haben wir auch Kontakt aufgenommen und hatten bereits erste Treffen zum gegenseitigen Kennenlernen und Austauschen.

 

Bis zum Ende des Jahres möchten wir mit der Vernetzung weitestgehend fertig sein. Der Freizeitraum in der Von-Finckh-Straße soll bis dahin auch fertig eingerichtet sein. Diese Räumlichkeiten möchten wir dann gerne in Zukunft für verschiedene Angebote und Aktionen mit den Fans nutzen. Wir haben dafür bereits erste Ideen, sind aber auch für Ideen von den Fans zu haben.

 

Ein weiteres Ziel von uns ist es außerdem, bis zum Ende des Jahres einen Beirat für das Fanprojekt Oldenburg aufzustellen und eine erste Sitzung durchzuführen.

 

 

Mit wem konntest du dich bislang vernetzen?

 

Zu unserem Netzwerk gehören viele verschiedene Partner. Wir haben jetzt alle Jugendfreizeitstätten der Stadt Oldenburg besucht und uns dort vorgestellt. Zum Präventionsrat der Stadt Oldenburg haben wir auch einen ersten guten Kontakt und Austausch gehabt. Hinzu kommen noch die Kollegen der Fanprojekte aus Meppen, Osnabrück und Lübeck. Ein erstes Kennenlernen mit einigen Verantwortlichen des VfB Oldenburg hatten wir auch schon. Mit dem Stadtsportbund in Oldenburg gab es auch schon einen guten Austausch.

 

 

Welche Themen sind dir persönlich wichtig?

 

Mit persönlich ist es wichtig, die positiven Elemente der Fußballfankultur zu fördern. Dabei möchte ich gemeinsam mit den Fans eine gute Form der Zusammenarbeit finden, um sie bestmöglich zu unterstützen.

 

 

Das Fanprojekt wird unseren Kenntnissen zufolge von der Stadt Oldenburg und nicht von einer freien Trägerin getragen. Inwiefern siehst du hier Chancen aber auch Probleme?

 

Genau, die Trägerschaft des Fanprojektes liegt bei der Stadt Oldenburg. Eine Chance sehe ich hierbei durch die Ressourcen, die die Stadt Oldenburg als Träger mit sich bringt. Gerade jetzt in unserer Anfangszeit war es für uns einfacher, Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Die Kontakte zu den verschiedenen sozialen Einrichtungen waren schon vorhanden und mussten nicht erst neu aufgebaut werden. Außerdem können wir durch die Stadt Oldenburg auf verschiedene Räumlichkeiten innerhalb der Stadt zurückgreifen und haben Zugriff auf den Fuhrpark, den wir im Rahmen unserer Arbeit nutzen können.

 

Problematisch ist vielleicht die Außenwirkung bzw. Wahrnehmung von Personen, die beim Jugendamt arbeiten. Viele haben Vorbehalte und sehen einen zunächst als in einer Art Wächterfunktion. Wer uns kennt bzw. kennenlernt, wird aber schnell merken, dass dies nicht so ist und wir für fast jeden Spaß zu haben sind.

 

Wie Greta bereits in ihrem Interview angemerkt hat, sollte an dieser Stelle noch einmal hervorgehoben werden, dass alle, die an der Gründung des Fanprojekts Oldenburg beteiligt waren, sich für eine Trägerschaft der Stadt Oldenburg ausgesprochen haben, um eine größtmögliche Neutralität für das Fanprojekt zu gewährleisten.

 

 

Welchen Eindruck hast du von der Oldenburger Fanszene?

 

Von der Fanszene habe ich einen guten Eindruck. Bei meiner Teilnahme am CSD-Umzug mit den Fans um die OFI herum, hatte ich das Gefühl, dass alle offen und aufgeschlossen sind. Zwar gab es eine erste Skepsis, diese war aber nach den ersten Gesprächen schnell abgebaut. Nach meiner Wahrnehmung herrscht eine gute Atmosphäre innerhalb der Fanszene.

 

Die Unzufriedenheit von Seiten der Fans mit dem Verein und damit einhergehenden Problematiken zwischen der Fanszene und dem Verein sind mir auch bekannt. Deswegen finde ich es auch beachtlich, wie treu die Fans dem VfB dennoch sind.

 

 

Was wünschst du dir von uns Fans?

 

Mein Wunsch ist es, dass wir gut zusammenarbeiten. Damit das funktioniert, finde ich es wichtig, dass wir eine offene, gemeinschaftliche und vertrauensvolle Form der Zusammenarbeit finden und auch pflegen.

 

VfB für Alle e.V. ist bekannt für sein antidiskriminierendes und menschenrechtsorientiertes Engagement, welches 2015 vom DFB ausgezeichnet wurde. Dem Verein gehören Gruppen- und generationsübergreifend Fans des VfB an und wird darüber hinaus in der Stadt von Fördermitgliedern unterstützt. Waren dir die Aktivitäten des Vereins auch vor deinen Antritt beim Fanprojekt schon bekannt?

 

Von der Auszeichnung für antidiskriminierendes und menschenrechtsorientiertes Engagement von Seiten des DFB habe ich natürlich gehört. Diese Auszeichnung ist eine tolle Sache und zeigt, dass der Fußball in Oldenburg etwas so Gutes bewegen und hervorbringen kann.

 

Im Jahr 2015 war ich beruflich als pädagogischer Mitarbeiter in einer Jugendwohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge tätig. Mit den Jungs aus der Wohngruppe haben wir mit viel Spaß und Freude beim Hallenturnier „VfB and friends“ teilgenommen. Von daher ist mir der VfB für Alle e.V. mit seinen Aktivitäten bereits bekannt.

 

 

Inwieweit können wir euch unterstützen bzw. wo siehst du Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen dem Fanprojekt und VfB für Alle e.V.?

 

Ich denke, wir können uns sehr gut gemeinsam bei der Planung und Umsetzung von Projekten und Bildungsangeboten gegen Diskriminierung unterstützen und im Bereich Präventionsarbeit zusammenarbeiten.