Am vergangenen Wochenende fand in Oldenburg das zweite Netzwerktreffen der Fußballfans gegen Homophobie Initiative statt. Hierfür stellten wir ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine.
Nachdem am Freitag Abend die ersten Gäste im Fanprojekt von uns mit einem Buffet und Würstchen vom Grill begrüßt wurden, strahlten wir die Dokumentation „Die schönste Nebensache der Welt- Damenfußball in Deutschland“ von Tanja Bubbel aus. In dem Film zeichneten Fußballerinnen aus drei verschiedenen Generationen die Geschichte des deutschen Frauenfußballs nach. Anschließend blieb noch etwas Gelegeneit, sich bei dem einen oder anderen Getränk gegenseitig näher kennen zu lernen.
Am Tag darauf folgte der Christopher Street Day, zu dem wir gemeinsam mit der Oldenburger Faninitiative erstmals mit einem eigenen Wagen teilnehmen wollten. Weitaus im Vorfeld mieteten wir uns hierfür einen eigenen Wagen. Wir scheuten keine Mühe und Kosten um uns und den Verein farbenfroh zu präsentieren und ein klares Zeichen gegen Homophobie zu setzen. Wenige Tage vor dem CSD erreichte uns die Hiobsbotschaft, dass der Anbieter, bei dem wir den Wagen vertraglich gemietet hatten, uns keinen Planwagen mehr zur Verfügung stellen könne. Verzweifelt wurden sämtliche Leihwagenunternehmen kontaktiert, in der Hoffnung, kurzfristig einen alternativen Wagen zu bekommen. Leider ohne Erfolg. Wir stellten uns bereits darauf ein, eine Laufgruppe zu bilden. Ein letzter Hilfeaufruf im offiziellen VfB Fanforum führte jedoch dazu, dass Stephan Wulff vom VfB Oldenburg sich für uns um einen LKW kümmerte, welcher uns letztlich sogar kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.
Am Samstag Morgen versammelten wir uns schließlich bei herrlichen sommerlichen Temperaturen beim Fanprojekt, um den Wagen ausgiebig zu schmücken. Nach und nach fanden sich immer mehr Fußballfans in der Bahnhofsstraße ein, um unter dem Motto „Bunte Hunte und grelle Bälle“ gemeinsam zu feiern und zu demonstrieren. Um 12 Uhr startete schließlich der gemeinsame Zug durch die Innenstadt. Vor dem Wagen wurde ein eigenes Banner („VfB Fans gegen Homophobie“) präsentiert, der Wagen selbst war geschmückt mit einer obligatorischen Regenbogenfahne, bunten VfB Zitronen sowie mit einem OFI und einem VfA Banner. Vor, auf und neben dem Wagen wurde zusammen getanzt- auch der obligatorische Regen zum Ende der Parade tat der Stimmung keinen Abbruch. Nach der Demonstration wurde beim Fanprojekt ausgiebig zu den Klängen von Dan Smilies und Waenk! weitergefeiert. Ein Revival erlebte an diesem Wochenende das Spiel des Jahres 1993 („Bluff“)- bis in die frühen Morgenstunden wurde für den guten Zweck gewürfelt.
Abgerundet wurde das Wochenende schließlich mit einem inhaltlichen Teil. Die Teilnehmer_innen fanden sich in verschiedenen Workshops zusammen, um über die Zukunft der Initiative zu diskutieren. Aus der Initiative heraus wurde schließlich ein eigener Verein gegründet, um das Engagement auch in Zukunft längerfristig fortzusetzen. Näheres über die Ziele des Vereins erfahrt ihr hier: http://fussballfansgegenhomophobie.blogsport.de/verein/
Insgesamt hat uns das Wochenende sehr viel Freude bereitet. Wir durften viele neue nette Menschen kennen lernen und in der Oldenburger Öffentlichkeit konnten wir deutlich aufzeigen, dass Homophobie auch beim Fußball nichts zu suchen hat. Bedanken möchten wir uns bei all denjenigen, die uns in den letzten Wochen und Monaten bei den Vorbereitungen des Wochenendes so tatkräftig unterstützt und all dies möglich gemacht haben. Ganz besonders bedanken möchten wir uns darüber hinaus bei Stephan Wulff für seine tatkräftige Unterstützung einen eigenen Wagen zu organisieren sowie letztlich bei dem edlen Spender des Wagens.