Moin Britta, Moin Theis! Schön, dass ihr euch Zeit nehmt, uns ein paar Fragen zu beantworten. Stellt euch doch mal kurz vor für all diejenigen, die euch noch nicht kennen sollten.
Theis: Vielen Dank für die Anfrage! Mein Name ist Theis Hellmann. Ich bin 34 Jahre alt und gehöre zu den Fufa-Mitgliedern der ersten Stunde. Ansonsten bin ich seit etwa 2005, wann immer möglich, bei jedem Spiel der ersten Fußballmannschaft dabei.
Britta: Dann stelle auch ich mich gerne kurz vor. Britta Richter-Berding, ich bin 55 Jahre alt und begann mit der Gründung der FuFa 2015 meine ehrenamtliche Tätigkeit als Stellvertreterin des FuFa Vorstandes. Nebenbei bin ich seit einiger Zeit als Ehrenamtsbeauftrage unseres VfB unterwegs und habe so manche Ehrenamtspreisverleihung begleitet, verschiedene Veranstaltungen des Stadtsportbundes besucht usw.
Wie geht es euch in der fußballfreien Zeit und womit verbringt ihr eure Freizeit?
Theis: Der Unterschied ist schon gewaltig. Neben den Spielen war unser beider Kalender eigentlich regelmäßig Monat für Monat mit vielen zusätzlichen Terminen rund um den VfB gespickt. Das bietet in dieser Zeit einerseits natürlich Raum für Dinge für die sonst nur sehr wenig Zeit bleibt (das ist bei mir vor allem Gartenarbeit und ganz besonders etwas mehr Schlaf…) aber insgesamt muss ich schon sagen, dass ich den Fußball und die direkten persönlichen Kontakte drum herum sehr vermisse.
Britta: Da gebe ich dem Theis recht. Die fehlenden Veranstaltungen bieten Zeit für neue Hobbys- auch ich habe meinen Garten neu entdeckt und endlich auch ein wenig Leidenschaft für schöne Pflanzen und Co entwickelt. Ganz neu entfachte sich die Leidenschaft fürs Backen. Meiner Mutter und der Familie meines Bruders habe ich in den vergangen Wochen so manches Brot, Brötchen und Co vor die Tür gestellt.
Die Fan- und Förderabteilung des VfB Oldenburg wurde 2015 gegründet. Mögt ihr in einigen Sätzen zusammenfassen, welche Aufgaben und Schwerpunkte sich diese Abteilung auf die Fahne geschrieben hat?
Theis: In den ersten Jahren nach unserer Gründung ging es insbesondere darum das freiwillige Engagement innerhalb der Fanszene besser zu Bündeln und dem ehrenamtlichen Vorstand wann immer es gewünscht war unter die Arme zu greifen.
Gerade nach der Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine GmbH ist es uns sehr wichtig, dass auch die verbliebenen Abteilungen innerhalb des e.V. zu ihrem Recht kommen und ihre Bedürfnisse entsprechend Gehör finden. Gerne möchten wir in Zukunft auch immer wieder mal ganz konkret bei den Abteilungen präsent sein, wenn unsere Hilfe von Nöten ist (z.B. durch das Anbieten eines kleinen Caterings etc.).Darüber hinaus war es immer das Ziel der Abteilung durch Aktionen verschiedenster Art die Außendarstellung des VfB in der Gesellschaft zu verbessern.
Britta: Innerhalb der Fanszene gibt und gab es reichlich ausgeprägte, starke Kompetenzen in den unterschiedlichsten Bereichen, die für den VfB eingebracht wurden. Insbesondere in den Anfangsjahren der FuFa haben sich enorm viele VfBer engagiert und den Verein nachhaltig unterstützt. Arbeitsgruppen wie: Gestaltung, Soziales, Medien, Events- so viele Mitglieder unserer FuFa haben ganz Großartiges geleistet.
Die Fan und Förderabteilung beim Kramermarktsumzug (Foto: FuFa)
Welche Bedeutung hat eine solche Abteilung für einen Verein?
Theis: Wie bereits beschrieben kann und soll die Abteilung im Idealfall als eine Art Bindeglied innerhalb des Vereins aber auch zwischen den Fans und der GmbH fungieren. Diesem Anspruch fühlen wir uns verpflichtet.
Wie ist die Abteilung strukturiert und wie viele Mitglieder hat sie?
Britta: Die Abteilung ist grob aufgeteilt in mehrere Themenbereiche u.a die Bereiche Events, Gestaltung und soziales Engagement. Jeder der Lust hat sich in die Arbeit der Abteilung einzubringen, ganz egal ob Mitglied oder nicht ist uns herzlich willkommen. Egal ob man eine konkrete Idee hat oder einfach nur bei den bestehenden Projekten mithelfen möchte. Laut der letzten uns vorliegenden Mitgliederliste haben wir momentan 125 Mitglieder.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden für eine Mitgliedschaft und wie könnt ihr kontaktiert werden?
Theis: Es gibt keine Vorrausetzungen für eine Mitgliedschaft in der Fufa. Inzwischen, wenn ich richtig informiert bin ist auch eine Doppelmitgliedschaft bei mehreren Vereinsabteilungen kein Problem mehr. Erreichen könnt ihr uns am besten per Mail unter
Habt ihr auch Kontakte und einen Austausch zu anderen Fan- und Förderabteilungen?
Theis: Nein, da hat sich bisher nichts ergeben.
Wenn ihr mal auf die vergangenen fünf Jahre zurück blickt: was waren besondere Aktionen, die von der FuFa initiiert wurden?
Theis: Zum Beispiel diverse öffentliche Aktionen und Stände beim Famila Einkaufsland, in den Schlosshöfen, oder in der Innenstadt. Die Organisation der letzten Sommerfeste, das Spiel gegen eine Mannschaft von Geflüchteten, Teilnahmen an Kramermarktsumzuügen, CSD, Getrudenheim Cup, Sponsoring des Tierheims, Mithilfe beim VfB & friends Turnier oder dem Updreihn Festival, sowie diverse Renovierungsarbeiten rund um das JLZ.
Wie wirkt sich Corona auf eure Arbeit aus? Und was ist für die Zukunft geplant?
Britta: Corona hat auch bei uns kurz- und mittelfristig so gut wie alles zum Erliegen gebracht. Zum Beispiel wurde der CSD abgesagt, auch der Kramermarktsumzug könnte Corona zum Opfer fallen. Dadurch, dass momentan in fast allen Abteilungen komplett der Betrieb ruht ist es auch für uns sehr schwierig geworden aktiv zu werden. Wir stehen aber zumindest weiterhin miteinander in Kontakt und hoffen bald wieder loslegen zu können.
Theis: Neben den bekannten Aktionen und dem von uns in den letzten Monaten unterstützten Fanartikelverkauf planen wir innerhalb der Abteilungen präsenter zu sein und diese durch geeignete Aktionen zu unterstützen.
Die Fan- und Förderabteilung beim integrativen Gertrudenheimcup (Foto: FuFa)
Wie läuft die Abstimmung und die Kommunikation mit den Verantwortlichen beim VfB?
Theis: Sofern wir Unterstützung benötigen wenden wir uns meistens entweder direkt an Benjamin Doll (GmbH) oder Stephan Wulf (e.V.) Auf gleichem Wege erfolgt auch meist eine Anfrage von Seiten des VfB, wenn wir helfen können.
Und wie ist das Verhältnis zur aktiven Fanszene und zum neuen sozialpädagogischen Fanprojekt?
Theis: In den vergangenen Jahren hatten wir regelmäßig sehr große kreative Unterstützung aus der Fanszene vor allem was die Planungen und Umsetzung des Wagens für den Krammermarktsumzug angeht. Dies war im letzten Jahr leider nicht mehr der Fall, wird aber von uns in jedem Fall für die Zukunft wieder angestrebt, weil es einfach viel mehr bedeutet, wenn dieser Beitrag ein Gemeinschaftsprojekt ist.
Britta: Mit Greta und Nils vom sozialpädagogischen Fanprojekt stehen wir vor allem rund um die Spiele der ersten Mannschaft regelmäßig in Kontakt.
In der jüngeren Vergangenheit kam es zu Austritten von Mitgliedern, die dem VfB lange Zeit verbunden waren. Zudem mangelt es der Fan-und Förderabteilung aber auch dem VfB im Allgemeinen an jungen Mitgliedern. Nicht alle Ultras sind z.B. Vereinsmitglied. Wie und womit wollt ihr diese Fans zurück bzw. neu gewinnen?
Theis: Ich glaube dies kann nur gelingen, wenn die Stimmung rund um den Verein und die GmbH wieder positiver und konstruktiver wird. Dafür müssen alle Seiten das Gefühl haben wieder ernst genommen, gewollt aber vor allem auch gehört zu werden.
Britta: Wir als Abteilung können uns hauptsächlich durch unsere Arbeit wieder attraktiv machen, indem die Projekte die wir unterstützen den Nerv treffen aber auch dadurch das man feststellt, dass eine Mitarbeit bei uns zu positiven Veränderungen im Vereinsumfeld und in der Vereinswahrnehmung führen kann. Die Abteilung selbst hat ähnlich wie der VfB ein sehr großes schlummerndes Potential was nur darauf wartet geweckt zu werden. Das gelingt uns aber nicht alleine sondern nur getragen von möglichst vielen aktiven Mitstreitern.
Die Ausgliederung der ersten Mannschaft und personelle Wechsel in Vorstand und Geschäftsführung führten zu verschiedenen Konflikten zwischen dem VfB und Teilen der aktiven Fanszene worunter nicht zuletzt die zuvor einwandfreie Zusammenarbeit leiden musste. Welche Schritte sind eurer Meinung nach notwendig, um das gegenseitige Vertrauensverhältnis wieder herzustellen und welchen Beitrag kann die FuFa dazu leisten?
Theis: Zunächst muss überhaupt erstmal wieder ein dauerhafter konstruktiver Dialog stattfinden. Dafür müssen beide Seiten aufeinander zugehen und im Zweifelsfall auch bereit sein Zugeständnisse zu machen. Die aktive Fanszene des VfB ist nach wie vor der große entscheidende Unterschied zu vielen anderen Vereinen in der Region. Es wäre extrem traurig, wenn noch mehr Aktive dem Verein den Rücken kehren und ihre Leidenschaft und Kreativität dadurch verloren ginge. Vielen und auch uns blutet aufgrund der aktuellen Entwicklung das Herz. Die momentane Situation kann für keinen von uns zufriedenstellend sein, schon gar nicht, wenn man in der Vergangenheit miterlebt hat wie viel Spaß es selbst in unteren Ligen gemacht hat, wenn alle mehr zusammenarbeiten. Die FuFa könnte dabei unterstützen alle Beteiligten zumindest wieder an einen Tisch zu bringen und darüber hinaus bei schwelenden Konflikten zu vermitteln.
Gibt es noch etwas, was ihr anderen Fans und Vereinsmitgliedern mitteilen möchtet?
Theis: Wir hoffen erstmal, dass alle gesund und positiv durch diese sehr schwere Zeit kommen. Wer Bock hat sich in unserer Abteilung zu engagieren oder unsere Unterstützung benötigt ist jederzeit herzlich willkommen.
Britta: Rücken wir doch wieder näher zusammen (momentan erstmal virtuell- im Herzen)
Es geht in unserem Engagement um den VfB Oldenburg. Unseren Verein, indem wir mit unserem Engagement und unserem Herzblut Vereinsleben leben wollen.
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und alles Gute!