Am 22. Januar 2012 fand sich der bisherige VfB für Alle Arbeitskreis im Fanprojekt ein um im Rahmen einer Gründungsversammlung einstimmig die Gründung des Vereins VfB für Alle e.V. zu beschließen. Einstimmig wurde der zuvor ausgearbeiteten Satzung zugestimmt und ein Vorstand (Jan Eric Reuter und Jan Krieger), ein Schatzmeister (Linus Horke) sowie zwei Kassenprüfer gewählt. Nachdem die Satzung mehrmals überarbeitet werden musste, wurde der Verein schließlich am 12. Juli 2012 offiziell als Verein in das Vereinsregister eingetragen.
In der ersten Jahreshälfte behandelten wir als Verein in erster Linie das Thema Homophobie im Fußball. Im März wurde ein Kneipenabend zu der Thematik in der Kneipe des Oldenburger Lesben- und Schwulenzentrums veranstaltet. Im Juni nahmen wir am Christopher Street Day in Oldenburg teil und wurden von den Veranstalter_innen zu einer Podiumsdiskussion ins PFL eingeladen. Im Zuge der verschiedenen Aktionen konnten viele neue und interessante Kontakte geknüpft werden. In Berlin feierten wir gemeinsam mit der Intitative „Fußballfans gegen Homophobie“ deren einjähriges Bestehen, im Herbst wurden wir von ihnen zu einem Netzwerktreffen in Aachen eingeladen. Des Weiteren statteten wir den Green Hot Spots aus Bremen einen Besuch anlässlich des XI. Internationalen Queer Football Fanclub Treffens ab.
Aufgrund der Aktualität widmeten wir unsere Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte dem Thema Neonazismus und Fremdenfeindlichkeit. Bereits zuvor trat VfB für Alle dem Oldenburger Bündnis gegen Rechts bei. Anlässlich des 20. Jahrestages der Pogrome von Rostock- Lichtenhagen zeigten wir zunächst in den Räumlichkeiten des Commando Donnerschwees die Dokumentation „The truth lies in Rostock“. Weiterhin wurden wir zu einem Aktionstag an der Berufsbildenden Schule III in Wechloy eingeladen um über das Thema Fußball und Rassismus zu referieren. Im Zuge der antirassistischen Aktionswoche im Oktober veranstalteten wir im Fanprojekt einen Filmschnipselabend über neue rechte Erscheinungsformen und luden zu einer Podiumsdiskussion mit Gästen aus Bremen, Aachen und Jena zum Thema „Rechte Gewalt in deutschen Fußballstadien-was tun?“ ein. Darüber hinaus boten wir eine gemeinsame Fahrt zur Gedenkstätte Esterwegen an und nahmen im Zuge dessen an einem Zeitzeugengespräch mit dem Wehrmachtsdeserteur Ludwig Baumann teil.
Gleichzeitig führten wir in der zweiten Jahreshälfte an einem Runden Tisch Gespräche mit Vertreter_innen der Stadt Oldenburg, des VfB Oldenburg, des Ordnungsdienstes und der Polizei sowie mit unserem Fanbeauftragten um über ein mögliches Verbot von rechten Kleidungsmarken am Marschwegstadion zu diskutieren. Einen ersten Schritt in diese Richtung unternahmen wir als Verein indem wir mit finanzieller Unterstützung durch die Stadt Oldenburg eine Aufklärungsbroschüre über rechte Symbolik unter dem Titel „Augen Auf“ veröffentlichten (auch als Download auf dieser Seite erhältlich!).