Das Jahr 2020 begann mit der vierten Auflage des „VfB and friends“ Hallenturniers, welches in Zusammenarbeit mit der Fan-und Förderabteilung des VfB Oldenburg, dem Fanprojekt, Rewis-Refugees Welcome in Sports und IBIS e.V. durchgeführt wurde. Eröffnet wurde das Turnier von Christian Fritsch (Stadt Oldenburg). Ausgetragen wurde das Turnier im Sportpark Donnerschwee. An dem Turnier haben erneut rund 100 Menschen (u.a. Spieler*innen der Dritten Herren und der Damen) teilgenommen. Es gab keine feststehenden Teams. Diese wurden vor Ort durch Losziehung zusammen gestellt. In der Mitte der Halle konnten sich die Teilnehmenden miteinander vernetzen und an verschiedenen Infoständen über zivilgesellschaftliche Initiativen und deren Arbeit informieren.
Im Februar beteiligte sich VfB für Alle an der Organisation und Durchführung eines Freundschaftsspiels zwischen den Dritten Mannschaften des VfB und Göttingen 05. Bei letzterer handelte es sich um ein Integrationsteam. Vor dem Spiel nahmen Fans aus Oldenburg und Göttingen an einer Veranstaltung in Gedenken an den rassistischen Terroranschlag von Hanau teil. Ausgeklungen wurde der Tag schließlich mit einer gemeinsamen Feier im Fanprojekt. Es sollte die letzte größere Feier in den Räumlichkeiten in der Bahnhofstraße sein. Zwar waren für die nächsten Monate weitere Veranstaltungen im „FP“ geplant. Diese konnten pandemiebedingt jedoch nicht mehr durchgeführt werden. Somit konnte auch kein angemessener und würdiger Abschied mehr von den Räumlichkeiten (die seit dem 01. Dezember Geschichte sind) genommen werden.
Die Wanderausstellung zur nationalsozialistischen Vergangenheit des VfB Oldenburg konnte keine weiteren Stationen verbuchen und auch das geplante „Gegengerade“ Festival in Zusammenarbeit mit Werkstattfilm musste abgesagt und verschoben werden. Die weiteren Monate wurden dazu genutzt, eine Einkaufshilfe für Menschen in Quarantäne und Risikogruppen durchzuführen. Das Angebot besteht weiterhin solange sich die Pandemielage nicht bessert. Außerdem wurden auf der VfA Webseite regelmäßig Interviews mit VfB Teams und Abteilungen über die aktuelle Situation veröffentlicht. Auch langjährige Kooperationspartner*innen wurden von uns befragt. Im Juni stand traditionell der Christopher Street Day an. Frei nach dem Motto „Diesmal halt anders“ wurde im VfB Umfeld zu einer Social Media Kampagne aufgerufen, an der sich nicht nur Fans und das städtische Fanprojekt sondern erfreulicherweise auch mehrere Teams und Abteilungen des VfB Oldenburg beteiligten, die sich mit einer Regenbogenfahne ablichten ließen. Auch auf der offiziellen Fahrraddemonstration war der VfB und seine Fans vertreten.
Innerhalb des Vorstand des Vereins kam es zu personellen Umbesetzungen. Linus Horke wurde in seinem Amt als Vorstand bestätigt. Unterstützt wird er von Irina Piepkorn. Jan Krieger (zuvor im Vorstand) übernahm von Jan Eric Reuter die Aufgabe des Schatzmeisters. Zwei Jahre nach Aufbrechen der Konflikte zwischen Teilen der Fanszene und dem Verein wurden erstmals wieder im Rahmen des Möglichen Gespräche mit den Verantwortlichen des VfB Oldenburg geführt.
Es bleibt abzuwarten, ob und wenn ja welche Chancen und Perspektiven sich hieraus für die gemeinsame Zusammenarbeit ergeben werden. Zunächst hoffen alle Mitglieder von VfB für Alle e.V. darauf, dass die Pandemie gut überstanden wird und wir uns alle möglichst bald wieder beim Fußball sehen werden. Darüber hinaus erhoffen wir uns gemeinsam mit der Oldenburger Fan Initiative und dem städtischen Fanprojekt möglichst bald neue Räumlichkeiten beziehen zu können.