Im Jahr 2013 widmeten wir uns zunächst der Aufklärungsarbeit gegen Rechts. Nachdem wir zuvor die Broschüre „Augen auf“ veröffentlichten, nahmen wir Kontakt zum VfB Oldenburg auf, um gemeinsam mit dem Verein einen Maßnahmenkatalog gegen Rassismus und rechte Gewalt im Stadion zu konzipieren. Es wurde ein Leitbild und eine Hausordnung verfasst, die als Ergänzung zur Stadionordnung anzusehen ist. In dieser wird detailliert auf das Verbot von rechten Symboliken und rechtem Verhalten im Stadion eingegangen. Ergänzend hierzu wurden am Stadioneingang Schilder angebracht, auf denen zu lesen ist, welche Symboliken und Zahlencodes zukünftig nicht mehr im Stadion geduldet werden und der Ordnungsdienst dementsprechend geschult. Die positiven Errungenschaften wurden während des Spiels gegen den ETSV Weiche Flensburg verbunden mit einem gemeinsamen Aktionstag im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus.
Im Juni des selben Jahres fand in Oldenburg der alljährliche Christopher Street Day statt. Hierzu entschloss sich der Verein gemeinsam mit der Oldenburger Fan Initiative unter dem Motto „Bunte Hunte und grelle Bälle“ einen eigenen Wagen zu machen. Die Veranstaltung wurde mit der Ausrichtung des bundesweiten Fußballfans gegen Homophobie Netzwerktreffens verbunden.
Rückblickend betrachtet war es für viele Fans eines der schönsten Wochenenden, das sie mit der Fanszene erleben durften. Es wurde gemeinsam mit Fans aus unterschiedlichen Fanszenen gefeiert, diskutiert und ein Zeichen gegen Homophobie gesetzt. Gleichzeitig wurde die offizielle Gründung des Vereins „Fußballfans gegen Homophobie e.V.“ bekannt gegeben.
Angesichts zunehmender Angriffe auf Flüchtlinge und deren Unterbringungen sowie dem Hintergrund, dass auch VfB Spieler eine Flucht erlebt haben, setzten wir uns im Rahmen der Antirassistischen Aktionswochen 2013 mit der europäischen Flüchtlingspolitik auseinander. Hierzu wurde ein Film gezeigt und ein Referent vom Niedersächsischen Flüchtlingsrat eingeladen, der über die rechtliche und soziale Situation von Flüchtlingen in Niedersachsen berichtete. Verbunden wurde die antirassistische Aktionswoche mit einer „Refugees Welcome“ Choreografie, sowie einer Spendensammelaktion für den Oldenburger Verein IBIS – Interkulturelle Arbeitsstelle für Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung e.V. Die Spenden wurden Ende des Jahres zusammen mit mehreren Freikarten, die der VfB Oldenburg zur Verfügung stellte, feierlich überreicht.
Nicht unerwähnt bleiben soll noch die Ausstellung „Alte und neue Nazis in Oldenburg“ vom Oldenburger Bündnis gegen Rechts. In der Ausstellung werden unterschiedlichste Aspekte und Erscheinungsformen von Neofaschismus beleuchtet. Es wird auf die Entwicklung des Nationalsozialismus in Oldenburg ebenso eingegangen wie auf aktuelle Aktivitäten und Gewalttaten in und um Oldenburg, die von Neonazis begangen wurden. Als Verein beteiligten wir uns an der Ausstellungmit zwei Beiträgen. Zum einen gingen wir auf die Rolle des VfB Oldenburg im Nationalsozialismus ein, zum anderen wird in der Ausstellung anhand von lokalen Beispielen der Zusammenhang von Neonazismus und Fußball aufgezeigt. Die Ausstellung wird u.a. an Schulen ausgestellt und kann beim Bündnis gegen Rechts ausgeliehen werden.